2 Takt Öl zugabe

Dann versuche ich mal der erste zu sein, bevor Dich jemand "Schlachtet"

Erstmal woher der "Hokuspokus" kommt. In den 90er und auch noch zum Teil Anfang der 2000er sind Dieselmotoren noch unter einer Dieselspezifikation entwickelt worden, die nicht dem entspricht, was wir heute an den Tanken bekommen. Sprich der heutige Diesel mag zwar umweltverträglicher sein, aber er hat einen Großteil seiner Schmierwirkung verloren. Dazu kommen noch die Bioanteile die sich verstärk ablagern, wenn die Oberflächen nicht dafür gemacht wurden.

Ich möchte hier anmerken, dass es auch früher schon Diesel gab die ohne Probleme mit reiner Biosuppe fuhren, aber entweder waren die echt grobschlächtig und ohne nennenswerte Technik oder halt dafür ausgelegt.

Zurück zum Thema Zweitaktöl. Man nehme nun einen Motor aus besagter Generation und kippe da regelmäßig den Diesel rein, den es so Standard an der Tanke gibt. Der Bioanteil sorgt dann für zusätzliche Ablagerungen z.B. an den Einspritzdüsen. Der reduzierte Aditivanteil, vor allem der Schmierstoffe sorgt für einen geringere Schmierwirkung der Hochdruckpumpe, sofern sie vom Diesel geschmiert wird. All das führt dazu dass Pumpen und Düsen vorzeitig ableben.
Das 2-Takt Öl soll diesen Effekt kompensieren. Auch hier eines vorweg. Nimmt man 2-Takt Öl welches Aschefrei verbrennt (steht extra drauf), dann verbrennt das insgesamt sauberer als der reine Standarddiesel. Man muss hier von der Vorstellung des blauen Stinkers wegkommen, der fremdgezündet wird.
Das 2-Takt Öl wirkt quasi wie ein Aditiv im Diesel und hat reinigende Wirkung, was Ablagerungen angeht und schmierende Wirkung, was zum Beispiel die Hochdruckpumpe angeht. Man kann sich auch so Reinigungszusätze für Diesel kaufen, die man in den Tank gibt, die tun das gleiche für ein vielfaches an Geld.
Ich bin 8 Jahre einen Ford Focus Diesel 1,8er gefahren, der bekannt war für Ausfälle an Hochdruckpumpe und Einspritzdüsen. Von 100tkm bis 266tkm (dann kam er weg) habe ich alle 3 Monate (oder alle 7000km) 250ml 2-Taktöl auf nen vollen Tank zugegeben. Alle Bauteile der Kraftstoffversorgung und Nachbehandlung (Kat und nachgerüsteter DPF) haben bis zum Schluss gehalten.

Den von Dir beschrieben Nebeneffekt, dass der Diesel ruhiger läuft und auch beim Kaltstart weniger nagelt, konnte ich auch feststellen, aber das war nicht primär der Grund für die Zugabe von dem Öl. Den Grund habe ich oben genannt.

Wenn ich mir jetzt einen neuen Diesel kaufen würde, dann würde ich kein 2-Taktöl mehr zukippen. ABER nicht weil es schaden könnte, sondern, weil es unnötig ist und extra kostet. Die aktuellen Diesel sind nach der aktuellen Dieselspezifikation entwickelt und können das ab. Genauso wie aktuelle Benziner nicht unter E10 leiden.

Die Angst, die viele haben, das 2.Taktöl den DPF schadet, weil sie vielleicht den verkokten Auspuff eines 2-Takters im Kopf haben, ist unbegründet. Wiegesagt, da wird das Öl fremdgezündet, bei viel weniger Verdichtung. Wenn es selbstzündet verbrennt es rückstandsfrei, also ohne Asche, die sich im DPF einlagern könnte.

Jetzt kannst selber entscheiden, ob 2-Taktöl was für Dich ist.

Hallo,

auf MT gibt es dazu im Benz Forum einen Thread mit über 1500 Seiten. Da hast Du genug Lesestoff. Es gibt dazu auch irgendwo eine Liste mit verschiedenen 2Takt Ölen und deren Auswirkung auf Oxi Kat, DPF, Reinigungswirkung und noch andere Sachen.
Ein "spezielles" Additiv wird auch von einem User selber vertrieben. Kosten ca. 40 Euro für 5 Liter plus Versand.
Diesel mit wirklich enthaltenem Biodiesel hat eine bessere Schmierfähigkeit als Diesel ohne Bio.
Ich habe auch 15 bis 20 Liter zusätzlich im Diesel verfahren, nennenswerte Vor- oder Nachteile konnte ich nicht feststellen. Motorlauf war etwas ruhiger beim Kaltstart.

Michael

Also, ich habe mich schon eine Weile mit dem Thema befasst.

Duch zugabe von 2-takt-Öl gibt es folgende Effekte:

1. Bessere Schmierung der HD-Pumpe, die ja mit Diesel geschmiert wird. Das erhöht die Lebensdauer der Gleitlager.
2. Die Cetanzahl erhöht sich. Diese Cetanzahl ist ein Maß für die Zündwilligkeit des Diesels. Das Hat zur Folge, dass deie Flammenfront die eingespritzte Dieselwolke besser durchdringt. Das hat zur Folge, dass weniger Russ entsteht und sich an den Einspritzdüsen auch weniger Koks bildet. Die Strahlqualität bleibt länger erhalten. Weniger Russ im Kat bedeutet seltenere Regenerierzyklen. (Dieselmotoren mögen keine hohen Drehzahlen, weil die Zeit zum Verbrennen des Diesels immer kürzer wird, je höher die Drehzahl ist. Bei Benzienern wird ja immer das Gemisch komprimiert. Der Diesel muss in die komprimierte Luft einspritzen.

3. Verbrauchsänderungen sind eher marginal.
4. 2-Takt-öl ist in Großen Mengen in Diesel löslich. (theoretisch kann der Dieselmotor mit auch 100% Öl verbrennen, wenn manns vorher warm macht um die Viskosität anzupassen)
5. Nachteilig ist das Gehampel mit kleinen Flaschen an der Tanke.
6: Der Motor hat keinen Gewöhnungseffekt, als wenn kein Zusatz da ist läuft der Motor trotzdem.

Ich fahre den in Summe ca. 300 tkm mit 2-Takt-Öl.

In meinem alten GG waren die Rußwerte bei der AU immer top, auch noch nach 230tkm Laufleistung.

Nimm das teilsysntetische zB. gelbe Flasche ausm Kaufland. Ich habe immer 2 kleine 0,5l Plasteflaschen dabei und gebe ca. 0,25 l je Tankung dazu.

Viel Spaß.