Fahrverbote für Diesel

  • Komisch nur, dass man von anderen EU-Ländern kaum was von Verboten hört nur hier ist es DAS Thema.
    Wohne in Hamburg und denke mal hier wird so schnell nichts passieren. Habe den 6er mit Euro 6 daher zerbreche mir nicht den Kopf.
    Und wenn hier ein Fahrverbot im Zentrum eingerichtet wird, dann werde ich den Teufel tun und da sicherlich nicht hinfahren. Hier gibt es genug Einkaufsmöglichkeiten. Nicht mal mit den Öffentlichen, die ich sowieso wie die Pest hasse.
    Und in anderen Städten habe ich eh kein Anliegen, daher pappe ich mir auch keine hässliche Plakette auf die Scheibe.

  • Tja, interessant wird es aber dann für die Personen, die mit dem Diesel ihr Geld verdienen, wie Spediteure, Taxifahrer, Außendienstler (wie ich), Handwerker....
    Mit dem M6 mache ich mir auch keine Gedanken, aber gibt genug, die vor kurzen noch Euro 5 Autos gekauft haben, weil keine Euro 6 Diesel bei dem Hersteller gab.


    Auch viele Öffentliche haben noch ältere Busse, die kein Euro 6 haben....


    Und was ist mit denen, die in der Innenstadt wohnen und ein Euro 5 Auto oder älter besitzen?
    Die müssen dann draußen parken und mit den Öffentlichen nach Hause fahren? Oder sollen die sich alle ein neues Auto kaufen müssen, was sie sich ggfs. gar nicht leisten können?


    Es wird hauptsächlich wieder die Leute treffen, die sowieso nicht finanziell so gut da stehen. Vielleicht auch nicht schlecht, aber bestimmt nicht gut.

  • Und in anderen Städten habe ich eh kein Anliegen, daher pappe ich mir auch keine hässliche Plakette auf die Scheibe.


    Lässt Du dann aus Protest die grüne Plakette dran? ;)


    Es wird hauptsächlich wieder die Leute treffen, die sowieso nicht finanziell so gut da stehen.


    Mit dem gleichen Argument könnte man übrigens auch aus Sicht derer argumentieren, die in der Stadt an besonders durch Verkehr und Luftverschmutzung belasteten Straßen, und in damit meist günstigeren Wohnungen leben, und sich weder einen Umzug noch ein Auto leisten können und die Luftverschmutzung hinnehmen müssen.


    Grundsätzlich finde ich es im übrigen auch nicht in Ordnung, wenn das Problem am Ende wieder beim Endverbraucher oder beim Steuerzahler hängen bleibt.
    Im Übrigen bezweifel ich inzwischen den Gehalt der vielzitierten epidemiologischen Studien. Stickoxide sind sicherlich nicht gesundheitsfördernd, aber wer weiß ob nicht auch andere, neue Schadstoffe für Gesundheitsschäden mitverantwortlich sind, Stichwort Ultrafeinstäube. Nicht dass man in zwei oder drei Jahren feststellt, dass man an der falschen Stellschraube gedreht hat.

  • Mit dem gleichen Argument könnte man übrigens auch aus Sicht derer argumentieren, die in der Stadt an besonders durch Verkehr und Luftverschmutzung belasteten Straßen, und in damit meist günstigeren Wohnungen leben, und sich weder einen Umzug noch ein Auto leisten können und die Luftverschmutzung hinnehmen müssen.


    Da muss ich dir leider widersprechen....Gerade wenn man sich die Mieten in Berlin in den Innenbezirken ansieht, wo der meiste Verkehr ist, das kann sich ein Normalverdiener eigentlich teilweise gar nicht mehr leisten. Die werden an den Rand gedrängt und sind dann wieder aufs Auto angewiesen.


    Beispiel:
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    oder für Familien:
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    4 Zimmer, stark befahrene Hauptverkehrsstr. 140 m², 1800 € KALT Miete.


    Anderer Bezirk, auch in Stadtmitte:


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  • Da muss ich dir leider widersprechen....Gerade wenn man sich die Mieten in Berlin in den Innenbezirken ansieht, wo der meiste Verkehr ist, das kann sich ein Normalverdiener eigentlich teilweise gar nicht mehr leisten. Die werden an den Rand gedrängt und sind dann wieder aufs Auto angewiesen.


    Naja, es gibt natürlich auch in Zentrumsnähe bevorzugte Wohnlagen. Auf gehobenem Ausstattungsniveau modernisierte Wohnungen am Prenzlauer Berg, oder anderweitig hippe und trendige Neubauwohnungen in zentraler Lage, gegenüber vom Lieblingsitaliener und veganem Ökosupermarkt mit Quadratmeterpreisen von 15-20€ sind natürlich eher Luxusprobleme, die teilweise sicherlich auch günstige Wohnungen verdrängen.


    Soll ich als „Gegenbeweis“ mal Bruchbuden im Ruhrgebiet raussuchen?! ;)
    Immobilienscout24
    Schön Erdgeschoss an einer dicken Straße in Gelsenkirchen, fieses Bad, 81 Quadratmeter, 325€ kalt, macht 4€ pro Quadratmeter. :D
    Da will keiner wohnen. Aber Erna Kabolte wohnt in dem Haus vielleicht schon 40 Jahre, und kann mit ihren 1000€ Rente nicht weg und hat um die Ecke ihren Hausarzt und ihren Supermarkt.

  • Ich bezweifel ja garnicht, dass Berlin teuer ist, ebenso wie beispielsweise in München überwiegt da sicherlich der von Dir angesprochene Effekt, dass dort am Wohnungsmarkt eine derartige Verdrängung stattfindet weil sich hohe Mietpreise erzielen lassen. Mal ganz abgesehen davon dass es auch da trotzdem noch Ecken gibt wo ich nicht wohnen wollen würde. ;)
    Aber es gibt halt beides, und die Leute die in Duisburg-Marxloh oder der Dortmunder Nordstadt neben dem rumänischen Wanderarbeiter und dem Langzeitarbeitslosen in einer Schrottimmobilie wohnen, machen dass halt nicht um sich den Luxus des zentrumnahen Wohnens zu gönnen.

  • Als ehemaliger Mazda6 Fahrer muss ich mich auch mal dazu melden.


    Die Kommunen können/sollen Fahrverbote verhängen, wie sie wollen. Ich fahre (habe zwar einen Euro 6 Diesel, aber man weiss ja nie, was da noch kommt) halt dann nicht mehr die jeweilige Innenstadt, sondern gebe mein Geld dort aus, wo ich willkommen bin. Ich lasse mir das vom Staat nicht versauen. Die Einzelhändler in den Innenstädten werden das schon noch merken. Wenn die Kommunen glauben, dass ich dann mit den Öffentlichen in die Stadt fahre, dann haben sie sich getäuscht. Die werden die Innenstädte schon noch leer bekommen, aber bitte dann mit allen Konsequenzen leben.


    Amazon und andere Internethändler werden sich freuen.


    Gruß

  • Die Kommunen können/sollen Fahrverbote verhängen, wie sie wollen. Ich fahre (habe zwar einen Euro 6 Diesel, aber man weiss ja nie, was da noch kommt) halt dann nicht mehr die jeweilige Innenstadt, sondern gebe mein Geld dort aus, wo ich willkommen bin. Ich lasse mir das vom Staat nicht versauen. Die Einzelhändler in den Innenstädten werden das schon noch merken. Wenn die Kommunen glauben, dass ich dann mit den Öffentlichen in die Stadt fahre, dann haben sie sich getäuscht. Die werden die Innenstädte schon noch leer bekommen, aber bitte dann mit allen Konsequenzen leben.


    Ich denke, dass einige Städte aus den von Dir genannten Gründen garnicht so glücklich über Fahrverbote sind. Letztlich kommt der Druck von der EU und jetzt auch vom Bundesverwaltungsgericht etwas an der Luftqualität zu tun.


    Die heutige Entscheidung werden wahrscheinlich alle mitbekommen habe. Das Gericht hat auch auf die Verhältnismäßigkeit hingewiesen, d.h. Euro5-Diesel aussperren frühestens ab 01.09.2019. Mutmaßen kann man ob dann stufenweise schon vorher Euro4-Diesel ausgesperrt werden sollen.
    Wie auch immer, im Grunde geht das nicht mehr ohne die ominöse blaue Plakette wenn das kontrollierbar und praktikabel sein soll.
    Evtl. hat das ganze ja sogar was Gutes, und es gibt Entwarnung für Euro6.

  • Wo steht dass es Entwarnung gibt?
    Ich lese auf jeder Seite etwas anderes.


    Euro 6 dann ab 1.9.2020 Fahrverbot. So sehe ich das kommen.


    Und alle die glauben ein Benziner sei jetzt besser, die werden sich auch noch umschauen.


    Aufeinmal sind auch die im Beschuss.

  • Moin,


    ich teile die Meinung, dass die Benziner an der Reihe sind, sobald man mit den Dieseln durch ist. Wobei hier abzuwarten bleibt, was genau passiert. Benziner mit Saugrohreinspritzung waren ja nicht so problematisch. Die Probleme entstehen ja erst durch die direkte Einspritzung, die hohen Drücke und die hohen Verbrennungstemperaturen.


    Ich habe mir vor kurzem den GY1 als Diesel (also Euro 4) gekauft. In dem Wissen um die anstehenden und wahrscheinlichen Fahrverbote (vielleicht sollte man das Thema eh mal in einen allgemeineren Bereich verschieben, weil es ja nicht nur den GJ betrifft). Problematisch ist das für mich kaum. Ich fahre von daheim auf dem Land 100km in ein Industriegebiet. Nirgends auf der Strecks sind bisher auch nur Plakettenpflichten. Schwierig wird es erst, wenn ich mal um Frankfurt (Main) fahren möchte, da dort schon heute teilweise die "Ring-"Autobahnen mit Plakettenpflicht beschränkt sind. Vorstellbar, dass hier auch irgendwann die Drecksdiesel ausgesperrt werden. Ansonsten haben wir für einmalige Touren noch einen Benziner, der die 30-Jahre-Marke knacken dürfte, bevor die Fahrverbote auch für ebenjene kommen (eine grüne Plakette hat er). Je älter ein Fahrzeug ist, umso größer ja offensichtlich der Bestandsschutz.


    Zu den Städten:
    Mir ist keine einzige Stadt bekannt, die Fahrverbote will. Gerade deswegen sind die Kommunen ja vor Gericht gezogen. Die Deutsche Umwelthilfe ist der Laden, der da so massiv Druck aufbaut.

  • Zitat von »Craiziks«




    Und alle die glauben ein Benziner sei jetzt besser, die werden sich auch noch umschauen.
    Natürlich: spätestens wenn sich die Bundesregierung wieder daran erinnert, dass Deutschland die Klimaziele nicht erreicht hat, sind die Benziner dran (CO2 !)

    Das ist doch bekannt ,es laufen schon lange Diskussionen über Benziner. Partikel Filter für Otto Motoren .
    Also es dauert auch nicht lange.

  • Die sollten mal eher anfangen, die ganzen wieder in Mode gekommenen Öfen und Kamine mit Partikelfilter zu versehen. Die pusten auch eine Menge Feinstaub in die Luft.
    Viele renovierten Wohnungen in der Stadtmitte haben jetzt diese Dinger und dann wundern die sich, dass die Luft so schlecht wird/ist.

  • Ich denke auch das als nächstes die TurboBenziner ohne Partikelfilter dran sind. Die ärgsten Dreckschleudern sind die sogenannten Kreuzfahrtschiffe.
    In Österreich ist das noch nicht so Thema, wird es aber wohl auch...

  • Hallo zusammen,


    so, jetzt kommt dann jetzt doch ein toller Beitrag unserer Politik zu diesem Thema, nämlich, dass auch die Euro 6 Diesel von einem Fahrverbot erfasst werden könnten.
    Und nun? Umsteigen auf Benziner? Auf dem Euro 6 D Temp im August warten?
    Langsam wird nervig...

  • Ich verstehe Welt nicht mehr! Auto Nation soll Fahrrad Nation werden
    Man hat die Wall schnell bis September Auto zu kaufen um ein wenig Steuer zu sparen.....bei Benziner wegen co2 kann das bis 5fache kommen als heute......aber du Reskierst nicht fahren zu können so auch mit Disel .mit altem Benziner kanst auch nicht .....wie auch weitere Millionen Menschen ......welche haben einfach kein Geld was anderes zu besitzen als 10-20 Jahre alte klein wagen.
    Also Regierung zwingt Nation ( leise und korrekt ) Elektro Auto zu kaufen.....welche unbezahlbar sind! Und fehlende lade Infrastruktur zu nutzen.
    Ich sehe unsere Städte in 1-2 Jahren so das abends siehst du aus je zweit Wohnung Kabel Trommel aus Fenster zu Straße .das sieht man schon heute sehr oft! Bin bei Elektro Firma mein Brot zu verdienen und kann was dazu sagen.......
    Es geht um schnell lade Stationen ,nicht einfach aus Steckdose .....


    Öffentlich lade Stationen in ihnenstädte : großes Problem (marode Strom Netz )
    Privat : großes Problem (Netz Betreiber geben kein Erlaubnis Straßen Netz nicht ausgelegt für mehr Belastung. Instalation im Haus meist nicht dazu geeignet und und und.
    Kann noch dazu noch 5seiten DIN A4 schreiben

  • Ich bin Monteur bei einer Energienetzbetreiber.


    Die Infrastruktur um so viele Autos aufzuladen und das wenn abends alle nach Hause kommen und ihr Auto laden, wird es auch in 5 bis 10 Jahren nicht geben.


    Die Kabel in meiner Gegend sind ca. 50 Jahre alt. Die Belastung würden die Kabel, als auch die Trafostationen niemals hergeben.


    Elektro hat so aktuell keine Zukunft.


    Auf dem Papier sieht das gut aus, aber in der Realität ist es ganz anders.


    Man muss sich einfach mal vorstellen was passiert wenn abends jeder sein Auto in einen schnelllader steckt... BLACK OUT

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