Skyactive-benziner verkoken?

  • Hallo leute,


    bin seit kurzem stolzer besitzer eines Mazda 6 2.0 skyactive. meine frage an euch, habt ihr schon was davon mitbekommen dass die direkteinspritzer von Mazda genauso verkoken wie bei anderen hersteller? wegen der abgasrückführung lässt es sich ja kaum vermeiden, ich hoffe nur das es bei Mazda nicht ganz so schlimm ist wie zb bei vag, weil die Verbrennung bei den skyactive Motoren rußärmer ist als bei anderen Hersteller, oder sehe ich das falsch?


    hatte bei meinen beiden letzte BMW Fahrzeugen mit diesem Problem zutun, dort ist der ganze ansaugbereich samt Ventilen verkokt und musste aufwendig mit granulat gestrahlt werden

  • Also prinzip-bedingt tritt das Problem bei allen modernen Benzin-Direkteinspritzern auf.
    Weil 2 wesentliche Punkte zusammenspielen:
    1.) liefert die AGR "Dreck" in den Ansaugbereich
    2.) fehlt Benzin in der Ansaugluft der reinigende Wirkung hat


    Sprich alle Benziner mit AGR aber Saugrohreinspritzung sind zwar auch betroffen, aber das Benzin löst einen Teil wieder. Also ist es nicht so "dramatisch" wie bei den Direkteinspritzern.



    Ob es bei Mazda jetzt "besser" oder "schlechter" ist, kann ich nicht sagen.
    Um auf lange Sicht das Reinigen der Ansaugwege per Strahlen zu vermeiden, könnten regelmäßge BEDI-Reinigungen abhife schaffen. Oder man deaktiviert die AGR.

    Meine Fahrzeuge:
    - Mazda 6 MPS, Bj. 2006 [seit 2011]
    - Mazda 6 GG 2,3i GT, Bj. 2002 [2007-2011]
    - Mazda Xedos 6 2,0i V6, Bj. 1998 [seit 2016]
    - Mazda Xedos 9 2,5i V6 Blau, Bj. 1998 [2014-2018]
    - Mazda Xedos 9 2,5i V6 Grün, Bj. 2000 [seit 2019]
    - Mazda Xedos 9 2,5i V6 FL, Bj. 2002 [seit 2017]
    - Mazda 626 GE 4WD, Bj. 1994 [seit 2019]
    - Mazda 929 HC 3,0 V6, Bj. 1989 [seit 2021]
    - Mazda RX-7 SA, Bj. 1981 [seit 1981]
    - Lexus LS 430, Bj. 2005 [seit 2019]

  • Ich will kein Spielverderber sein, aber für/in Deutschland ist das nicht zulässig:
    - Betriebserlaubnis erlischt und damit keine Zulassung mehr und damit kein Versicherungsschutz
    - Schadstoffklasse wird nicht mehr eingehalten und damit auch Steuerhinterziehung

  • Dann bleibt wohl eine bedi Reinigung nicht aus. Leider finde ich in Hamburg keine Werkstatt die diese Reinigung anbietet :(


    Hab ein Video dazu gefunden, also die skyactiv Benziner verkoken auch

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  • Meines Wissens haben die Skyactive G Motoren (Benziner) keine externe Abgasrückführung über die Ansaugwege.


    Bei Benzinern soll die Abgasrückführung eine Verminderung der Drosselklappenverluste (Pumpverluste) im Teillastbetrieb bewirken. Der Motor muss ja während des Ansaugens gegen den Strömungswiderstand durch die teilweise geschlossene Drosselklappe ankämpfen und verbraucht deshalb unnütz Energie. Durch Zumischen einer der Einspritzmenge angepassten Menge Abgas kann man das Volumen des Frischgases erhöhen, ohne das Karftstoff-Luft-Verhältnis zu ändern. Die Drosselklappe kann also unabhängig vom jeweiligen Lastzustand weit geöffnet sein.


    Mazdas Skyaktive G Motoren lösen das Problem wohl anders. Im Teillastbetrieb öffnet die Motorelektronik die Drosselklappe auch weiter, als für die jeweilige Lastanforderung eigentlich nötig, der Motor saugt aber nur "reine" Luft an. Hier wird allerdings das vorgeschrieben Lambda eingehalten, indem im anschließenden Verdichtungstakt die variable Ventilsteuerung die Einlassventile exakt so lange offen hält, bis die überschüssige Luft wieder rausgepustet ist.


    Die angesprochenen Verölungen und Verkokungen entstehen hier weil die Ansaugluft eben doch nicht rein, sondern durch Öldämpfe und Blowby über die am Ansaugtrakt angeschlossene Kurbelgehäuseentlüftung kontaminiert ist. Wie in einem vorherigen Betrag erwähnt, ist hier die Direkteinspritzung der Übeltäter. Denn bei Vergasermotoren und Saugrohreinspritzern wurden die Einlassventile ständig durch den Benzinanteil des vorbeitrömenden Kraftstoff-Luftgemisches gereinigt.


    Die Skyactive Dieselmotoren haben hingegen eine Abgasrückführung, hier ist die Zielstellung ja anders. Die Leistungsregelung bei Dieselmotoren erfolgt bekanntlich qualitativ, d.h. das Kraftstoff-Luft-Verhältnis ist entsprechend der angeforderten Leistung in weiten Grenzen variabel.


    Ein hoher Sauerstoffanteil (Teillast) erhöht aber die Verbrennungstemperatur und fördert damit die Bildung von unerwünschten NOx. Durch Zumischung von nicht reaktionsfähigem Abgas kann der Luft- und damit der Sauerstoffanteil vermindert, die Reaktionsgeschwindigkeit verringert und somit die Verbrennungstemperatur gesenkt werden.

  • Wow. Vielen Dank für die detaillierte Erklärung hierzu. Bist du vom Fach?
    Bei meinem 6er der ersten Generation trat dieses Problem erstmalig bei weit über 100.000 km auf. Drosselklappe wurde wieder freigeklopft.


    Bei meinem GJ gabs bisher noch keine Probleme.
    Tritt dieses Problem möglicherweise auch auf, wenn man den Wagen nicht richtig "durchpustet", also kaum hochtourig und mit Vollgas beim Anfahren bewegt?

  • Direkt vom Fach nicht. Aber eine Maschinenbauausbildung.
    Bei Motoren mit Abgasrückführung treten Probleme durch Verkokung verständlicherweise um so eher auf, je öfter das Fahrzeug im Teillastbereich betrieben wird. Bei Volllast geht die AGR-Rate logischerweise gegen Null (Benziner)
    Grundsätzlich sollten sich jegliche Art von Ablagerungen durch die höhere Strömungsgeschwindigkeit des Frisch- und Abgases bei Vollast eher lösen. Allerdings entsteht hier auch mehr Ölnebel und Blowby als im Teillastbetrieb.Nur...wer kann schon ständig mit Vollgas fahren ... ;)

  • Der Bioethanolanteil im E10 soll gerüchteweise eine gewisse Reinigungswirkung haben. Inwieweit das stimmt, weiß ich nicht. Allerdings beträfe das bei unseren Benzin- Direkteinspritzern eh nur die Hochdruckpumpe und die Einspritzdüsen. Die immer wieder dokumentierten schlimmen Verkokungen an Ventilschäften und Teilen des Ansaugtrakts kommen ja mit Kraftstoff gar nicht in Berührung.


    Ich denke allerdings, dass die negativen Effekte von E10 , wie erhöhten Wassereintrag in das Motoröl, in jedem Fall überwiegen.

  • Ich will kein Spielverderber sein, aber für/in Deutschland ist das nicht zulässig:


    Was meinst jetzt??



    Dann bleibt wohl eine bedi Reinigung nicht aus.


    Ja, das macht immer Sinn bei Direkteinspritzern!



    Meines Wissens haben die Skyactive G Motoren (Benziner) keine Abgasrückführung.


    Echt?
    Ich bin davon ausgegangen, dass alle modernen (Benziner) das haben.....

    Meine Fahrzeuge:
    - Mazda 6 MPS, Bj. 2006 [seit 2011]
    - Mazda 6 GG 2,3i GT, Bj. 2002 [2007-2011]
    - Mazda Xedos 6 2,0i V6, Bj. 1998 [seit 2016]
    - Mazda Xedos 9 2,5i V6 Blau, Bj. 1998 [2014-2018]
    - Mazda Xedos 9 2,5i V6 Grün, Bj. 2000 [seit 2019]
    - Mazda Xedos 9 2,5i V6 FL, Bj. 2002 [seit 2017]
    - Mazda 626 GE 4WD, Bj. 1994 [seit 2019]
    - Mazda 929 HC 3,0 V6, Bj. 1989 [seit 2021]
    - Mazda RX-7 SA, Bj. 1981 [seit 1981]
    - Lexus LS 430, Bj. 2005 [seit 2019]

  • Welcher Motor soll wegen der Verkokung aus dem Programm genommen worden sein ?


    Google mal nach dem is200 bzw. 250. Ist schon paar Tage her, als ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, weil mein Dad damals einen genrauchten Lexux laufen wollte (und einen GS300 gekauft hat!).
    Vielleciht war es nicht direkt gleich der Motor, aber es wurde auf jeden Fall an der Einspritung etwas geändert.

  • Hab gestern noch etwas recherchiert, es war der 2.5L V6 der im IS250, IS250C, ES250 und GS250 verbaut wurde.


    Einer der ganz wenigen Direkt einspritzer von Toyota. Die meisten anderen Motoren haben die D4S Einspritzung welche zusätzlich zu der Direkt Einspritzung eine Einspritzung in den Ansaugtrakt um diese Verkokung zu verhindern.


    Ich glaube aber dass die Verkokung nicht der einzige Grund war, dürfte auch die Leistung im Verhältnis zum Verbrauch gewesen sein.

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