Kriechstrom

  • Frage aus Interesse an die Elektroprofis:

    Ich habe von meinem Vater die Angewohnheit übernommen, immer alle "Verbraucher" beim Abstellen des Fahrzeugs auszuschalten. Bei meinem M6 sind das ggf. die Heckscheibenheizung, Sitzheizung und das Ladekabel für das Handy, welches ich immer aus der Steckdose ziehe.

    Ich weiss zwar noch so ungefähr, dass die Wagen in den 70ern/ 80ern die Angewohnheit hatten - zumindest nach einem gewissen Alter - die Batterie zu killen.

    Als Grund waren immer "Kriechströme" von der Werkstatt angegeben worden - was auch immer das ist.

    Außerdem waren die Kabel und Batterien sicherlich nicht so hochwertig wie heute.

    Ist das denn dieses Ausstellen der Verbraucher heute überhaupt noch notwendig?

    Christian

  • Soweit ich weiß, werden beim Abziehen des Zündschlüssels fast alle Verbraucher automatisch abgeschaltet; außer Licht, Warnblinkanlage und Innenraumbeleuchtung.

    Die Ladeeinrichtung meiner Freisprecheinrichtung wurde auf meinen Wunsch jedoch so geklemmt, daß sie auch bei abgezogenem Zündschlüssel das Handy weiter auflädt. Dies hat aber auch noch nie für ein "Leersaugen" der Batterie gesorgt. [Blockierte Grafik: http://images.rapidforum.com/designs/vfb/images/smilies/wink.gif] .

  • Absolut unnötig !!!Mir persönlich wäre das eh zu blöd.
    Zündung aus, Schlüssel ziehen und adieu!!

    Mal ein kleines Rechenbeispiel:
    In deinem Fahrzeug ( Annahme ) liegt eine 60 Ah strake Batterie, nun lässt du aus versehen deine Standlichter brennen 4 x 5W= 20 W

    I=P/U -> 20W/12V=1.67 A

    60 Ah / 1.67 A = 35.93 h

    somit kannst du deine Standlichter 35.93 Stunden brennen lassen bis die Batterie leer ist.

    Anmerkung: Eine leere Batterie dürfte nach 20 minütiger Autofahrt wieder voll sein.

    Alle Angaben ohne Gewähr [Blockierte Grafik: http://images.rapidforum.com/designs/vfb/images/smilies/wink.gif

    gruss gandel

  • Soweit die Theorie.

    Deine Batterie ist in der Regel nie ganz voll, mit dem Standlicht leuchten auch die Kennzeichenleuchten (nochmal 10W) und die Armaturenbeleuchtung (zusammen ca. 10-20W). Weiter wirst Du, wenn Deine Batterie leer ist, deutlich länger als 20min zum laden benötigen, da Du erst mal einen netten Zeitgenossen suchen musst, der Dir Starthilfe gibt. Im übrigen würden 20 Minuten Ladezeit bedeuten, dass Deine Batterie mit mehr als 180 A geladen wird. Diese Batterie köntest Du nach kurzer Zeit unter dem Auto zusammenfegen.

    Aber außer dem Licht schalte ich auch nichts aus, da der Rest mit der Zündung vom Bordnetz getrennt wird.

    Gruß, Tom

  • Soweit zur ganzen Theorie. Nur muss man aber auch nun daran denken, wieviel Saft Du für Deinen Starter brauchst, damit Du überhaupt Deine Batterie wieder laden kannst. Wenn die Batterie soweit am Ende is, kanns ja auch dazu kommen, das Du Dein Auto schieben kannst.
    Bei dem Auto von meinem Vater (alter Hyundai Sonata 3Liter) war es mal so, das die Batterie sehr schwach war und der Starter nicht mal mehr gedreht hat sondern nur ein Relais oder ne Sicherung geratert hat, das wars dann, Pustekuchen. Mit einer Automatikschaltung noch dazu, muss man dann Starthilfe leisten.
    Und was da alles so schön in der Theorie ausgerechnet wird, kannst in der Praxis fast immer vergessen [Blockierte Grafik: http://images.rapidforum.com/designs/vfb/images/smilies/wink.gif]

  • Quote:
    Tom schrieb am 07.10.2003 10:29

    Soweit die Theorie.

    Deine Batterie ist in der Regel nie ganz voll, mit dem Standlicht leuchten auch die Kennzeichenleuchten (nochmal 10W) und die Armaturenbeleuchtung (zusammen ca. 10-20W). Weiter wirst Du, wenn Deine Batterie leer ist, deutlich länger als 20min zum laden benötigen, da Du erst mal einen netten Zeitgenossen suchen musst, der Dir Starthilfe gibt. Im übrigen würden 20 Minuten Ladezeit bedeuten, dass Deine Batterie mit mehr als 180 A geladen wird. Diese Batterie köntest Du nach kurzer Zeit unter dem Auto zusammenfegen.

    Aber außer dem Licht schalte ich auch nichts aus, da der Rest mit der Zündung vom Bordnetz getrennt wird.

    Gruß, Tom




    Alles richtig was du da sagst ! Respekt [Blockierte Grafik: http://images.rapidforum.com/designs/vfb/images/smilies/wink.gif]

    @Z142
    Ich würde an deiner stelle heutzutage kein Auto mehr anschieben zum Starten da dadurch dein Kat kaputt geht.

    Zum ganzen, es ist nicht nötig alles extra auszuschalten weil eh alles über klemme 15 saft bekommt. Dh Schlüßel nicht im Zündschloß kein saft für Zigarettenanzünder, Sitzheizung, Heckscheibenheizung usw. Bei der Freisprechanlage ist es meistens auch so nur bei nachträglichen einbauten sollte man nachfragen oder nachmessen.
    Ansonten keine Sorgen.

  • @ butzeman

    Hallo,

    die heutige Autos sind aufgrund ihrer Bordelektronik nie komplett stromlos. Nach abziehen des Zündschlüssels, ist die Elektronik sozusagen im Standby-Betrieb.
    Denn der Empfänger der Funkfernbedienung wartet auf das Signal vom Schlüssel die Türen zu öffnen. Auch der Bordcomputer und das Steuerteil würden Ihre gespeicherten Daten (Uhrzeit, Fehlerspeicher, usw.) verlieren.
    Das alles bewegt sich natürlich im mA Bereich und wird wohl Deine Batterie nicht so schnell aussaugen.


    Gruß 666

  • Nachdem ich gestern abend gerade die Batterie meines alten Passats ausgebaut und an das Ladegerät angeschlossen habe:
    So eine Batterie verliert auch durch Nichtbenutzung Leistung und die Aufnahmefähigkeit sinkt mit dem Alter. Nach etwa 4 Jahren kann es dann im Winter eben auch mal sein, dass es nicht mehr reicht.

    Im Stadtverkehr wird die Batterie ganz gut geladen, schlecht sieht es im Stau aus: die Lichtmaschine liefert dann so wenig Strom (wg. Standgas), dass gerade im Winter bei all den Verbrauchern nur wenig zum Laden übrig bleibt.

    Und richtig platt bekommt man die Batterie, wenn man sie Tiefentlädt, das habe ich mit obigem Passat vor 4 Jahren so gemacht [Blockierte Grafik: http://images.rapidforum.com/designs/vfb/images/smilies/biggrin.gif

    Aber vielleicht schafft er es mit der Batterie noch durch den Winter, sonst wird sich meine Freundin ärgern [Blockierte Grafik: http://images.rapidforum.com/designs/vfb/images/smilies/wink.gif

  • Quote:
    alec schrieb am 08.10.2003 14:30

    Im Stadtverkehr wird die Batterie ganz gut geladen, schlecht sieht es im Stau aus: die Lichtmaschine liefert dann so wenig Strom (wg. Standgas), dass gerade im Winter bei all den Verbrauchern nur wenig zum Laden übrig bleibt.





    Ein Generator lädt doch immer gleich egal ob standgas oder 4000U/M. Mit der drehzahl ändert sich doch nur die Oberwelligkeit der Phasen oder nicht ?!

  • @cyrax

    Unter Leerlauf läuft ein generator tatsächlich nicht mit voller Ladeleistung, sodass u.U. die gelieferte Energie gerade mal zur Abdeckung des anliegenden Verbrauches reichen kann.
    Daher bleiben häufig auch im Winter Fahrzeuge auf Kurzstrecken liegen, da hier der höchste Verbrauch von der Bordspannung abgefordert wird.

  • Hmm, ok ich mein meine Ausbildung ist ja auch schon etwas her aber wieso haben denn die Generatoren sonst den Regler drin. Um eine Spannung von 14,3 V zu halten , stimmts ! [Blockierte Grafik: http://images.rapidforum.com/designs/vfb/images/smilies/wink.gif
    Hast recht die Ladespannung ist unabhängig von der Drehzahl der Ladestrom nicht. (Hast recht Mazda56)

    Gruß nach Weihe

    (So hilft das Forum auch sich an manche sachen zu errinern hehe )

  • Hi!

    Ich will ja nicht angeben, aber ich bin Energieelektroniker...

    ...soweit hören sich alle Erklärungen sehr gut an...

    Ich denke jedoch nicht, dass bei Ladereglern der Lichtmaschine die Ladespannung immer Konstant bei (14,3V ??????) (eher 13,7V, bleiakku ladeschlußspannung) gehalten wird. Wenn die Lima im Standgas keine so hohe Spannung erzeugt, wird auch kein Strom in dem Maße eines Ladestroms zum fließen kommen. Ich denke, dass ein ausreichender Ladestrom und damit eine ausreichende Ladespannung erst bei höheren drehzahlen zu stande kommt, weil dann auch mehr Leistung erzeugt wird.

    Bei einem elektrischen system wie es der Mazda6 hat, ist es nicht mehr nötig, vor dem Abziehen des schlüssels alle Verbraucher auszuschalten.
    Zum einen, wird, wie schon erwähnt, die "gesamte" Spannung über die Schlüsselkontakte geschalten, zum anderen benötigt die ELEKTRONISCHE Klimasteuerung, um z. B. das Gebläse zu steuern erst einmal selbst ihre Steuerspannung, um ein Relais, bzw. eine Leistungstufe anzusteuern, die den Gebläsemotor zum laufen bringt.

    Ich denke auch, dass bei einem gesunden Motor und einer zuvor auch gesunden Batterie auch ein Start mit sehr stark entladener Batterie möglich ist.
    Soweit die Spannung noch ausreichend ist um den Magnetkontakt anzusprechen. (Wie oben auch schon einmal erwähnt)

    bei korrekturen, nur her damit! [Blockierte Grafik: http://images.rapidforum.com/designs/vfb/images/smilies/biggrin.gif

  • Naja, nachdem du mir die Sebring Auspuffanlage, obwohl im Ebay Thread Angesprochen, vor der Nase weggeklaut hast muß ich jetzt nochmal mein Senf dazugeben

    Ich habe behauptet das der Regler die Spannung bei 14,3V hällt aber je nach Verbraucher sinkt eben die Spannung. Sie darf nur nicht über 14,3V steigen. Versteh auch nicht was deine Theorie mit der Klimasteuerung hier soll, da ja das Gebläse nur bei Kl 15 funktioniert, oder über Kl 30 bei Standheizungbetrieb.

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